Vor ein paar Wochen bin ich im Internet über folgende Aussage gestolpert:
“Für Chaos ist gesorgt! Wo bleibt die Kreativität?” Leider weiß ich nicht mehr wo genau ich das gelesen habe und worum es in dem Artikel ging, aber ich muss immer wieder darüber nachdenken.
Warum herrscht in meinem Studio so ein Durcheinander? Hilft es mir wirklich beim kreativen Schaffungsprozess?
Papier in allen Formen und Größen, Monoprints, ausgeschnittene Buchstaben, Pinsel, Leim, Acrylfarbe, Ölfarbe, Skizzenbücher, Malpappen, Leinwände… und das ist nur ein kleiner Teil meiner, über die Jahre angesammelter, Materialien. Überall vollgestopfte Kisten und Kästen und nie genug Platz in meinem kleinen Studio. Und wenn ich mehr Platz hätte? Könnte ich dann vielleicht leichter Ordnung halten? Wohl eher nicht. Auch ein größeres Studio wäre früher oder später vollgestopft und es würde noch mehr herumliegen.
Mein Studio spiegelt im Grunde meine Gedanken wider. Ich lasse mich leicht inspirieren und habe neue Ideen für Projekte oder Dinge die ich unbedingt ausprobieren möchte. Wenn ich arbeite brauche ich all das Material als Inspirationsquelle. Nur wenn ich es sehe, verwende ich es auch. Alles was fein säuberlich hinter Schranktüren verstaut ist gerät schnell in Vergessenheit.
Es hat lange gedauert zu akzeptieren, dass Chaos und Kreativität für mich zusammen gehören. Denn ich mag es sehr, wenn alles seinen festen Platz hat und aufgeräumt ist. Das ist auch der Grund warum ich dann hin und wieder (ein- bis zweimal im Jahr) anfange alles neu zu sortieren und zu ordnen. Das dauert dann Tage bis alles seinen Platz gefunden hat und für einen kurzen Moment ist alles aufgeräumt, sauber und ordentlich. Bis ich am nächsten Morgen in mein Studio komme und anfange Material für mein neues Projekt herauszusuchen. Das Chaos nimmt erneut seinen Lauf.
Inspiriert dich kreatives Chaos oder brauchst du eine aufgeräumte Umgebung um kreativ zu werden?
Schreib mir gerne einen Kommentar.
P.S. Wie und wo ich all meine Ideen sammle kannst du hier nachlesen.
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Liebe Lydia, ich glaube, ein kreativer Raum ist sozusagen ein Tidengewässer. Man braucht die visuelle Inspiration durch das Material, darum muss vieles sichtbar sein. Werden die Schichten zu Jahresringen, fühlt man sich überfordert und es muss wieder ein bißchen Ordnung her. (Bei mir ist Aufräumen auch immer mit Wiederentdecken verbunden 😀 )
Ich hatte früher einen großen Arbeitsraum und habe es sehr genossen, Sachen liegen lassen zu können. Für eine längere Zeit hatte ich das nicht mehr, und es ist für mich eine große Bremse – der Schritt von der Idee zum Anfang ist so viel größer, wenn man erst alles aus Mappen, Schüben und Schachteln zusammensuchen muss …
Jetzt endlich kann ich mir wieder einen Arbeitsplatz für kreative Vergnügungen einrichten (unter meinem (Hoch-)Bett) und ich freue mich wahnsinnig darauf, wieder mal ein WIP liegen lassen zu können.
Ich kenne nur sehr wenig kreative Menschen, deren Arbeitsräume dauerhaft pingelig ordentlich sind … 😉
Liebe Maike,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde es immer sehr spannend zu hören wie es anderen so ergeht.
Ich träume von einem Studio mit verschiedenen Zonen 🙂 Für die Arbeit mit Papier, mit Farbe oder auch zum Modellieren.
Verschiedene Arbeitsplätze wo ich auch mal was stehen lassen kann. Für Außenstehende wahrscheinlich das totale Chaos für mich Inspiration pur.
Happy Creating!
Hallo Lydia
Vorher – nachher Fotos sind manchmal total wichtig für mich. Für den Fall, dass sich Selbstzweifel breitmachen (ich die Chaosqueen)! Ein Beweis dafür, ich kann wenn ich will und falls ich es brauche.😉
Meistens ist aber ein kreatives Chaos von Nöten.🤓
Maike hat schon recht,
aufräumen = wieder entdecken oder ein Aha – Erlebnis (aha habe ich auch noch,…)!!
Neu ordnen und neu sortieren ist bei mir immer gleich zu setzen mit nichts mehr finden oder lange suchen. 🧐🧐🧐
Mit kreativen Grüßen
Eva Schatz
Liebe Eva,
das mit dem langen suchen nach Aufräumaktionen kenne ich nur zu gut 😀
Hallo Lydia,
es ist eine interessante Betrachtungsweise das man das Chaos als Inspiration braucht. Ich war bislang eigentlich immer nur verzweifelt weil ich es als „ Fehlverhalten“ von mir betrachtet habe das nach kurzer Zeit wieder Chaos bei mir ist.
Auch der Vergleich mit dem Tidenhub von Maike finde ich als Norddeutsche sehr passend 😊 danke
Hallo Simona,
vielen Dank für Deinen Kommentar!
Ich versuche eine Balance zwischen Ordnung und Chaos zu finden. Auf der einen Seite brauche ich das Durcheinander, auf der anderen Seite ist Ordnung auch sehr schön. Nur das lange herumsuchen nach dem Aufräumen nervt mich immer wieder 😀